Astos
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Astos ist ein Priester der Herrin Laya in Renascân.
Als Sohn eines taurischen Großbauern stand Astos kein schlechtes Leben bevor. Im Falle des Ablebens des Vaters wäre für jeden seiner nicht wenigen Söhne mehr als genug Boden für ein ansehnliches Leben übriggeblieben. Fruchtbarer Boden für ein Bauernleben. Und eben hier lag das Problem. Zwar war dem jungen Astos neben einer Vorliebe für die Genüsse des Lebens auch ein gewisses Interesse an Dingen, die wachsen und blühen, eigen, allerdings stand ihm nicht der Sinn nach einem drögen Bauernleben. Noch bevor also der alte Herr drohte das Zeitliche zu segnen nahm der weltgewandte Junge seinen Abschied von der Familie.
So zumindest würde er selbst wohl seinen Weggang beschreiben. In Wirklichkeit ist „Fortstehlen“ die bessere Bezeichnung für die Art und Weise seines Aufbruches. Mit dem, was er von seinem rechtmäßigen Erbe auf die Schnelle in die Taschen stecken konnte als Sicherheit, gab es von nun an eine gänzlich neue Welt jenseits der Hofgrenzen zu erkunden. Es galt zu reisen, zu trinken, Menschen zu treffen, mit diesen Menschen noch mehr zu trinken und sich den Rest der Zeit treiben zu lassen. Eine wunderbare Freiheit spüren, so zumindest der Plan. Die Wirklichkeit musste einen Jungen aus dem taurischen Hinterland unweigerlich einholen. Das leichte Leben war befriedigend, aber nicht auf Dauer. Schon nach wenigen Wochen war klar, dass das keine Art war zu Leben. Nicht für einen im Grunde ehrlichen und aufrechten Menschen.
Ob es göttliche Fügung oder Zufall war, dass diese Erkenntnis den verunsicherten Jüngling ereilte, als seine Wanderschaft ihn gerade in die Nähe des Gartens der ewig Lächelnden geführt hatte, wird man wohl nie erfahren. Sicher ist hingegen, dass aus dem Gesuch nach Obdach für eine Nacht ein Aufenthalt von mehreren Wochen wurde, gefolgt von einem Beitritt zur Klostergemeinschaft und wenige Jahre später der Priesterweihe. Gewiss war von dieser Wendung niemand so überrascht wie Astos selbst. Tatsächlich aber hatte er sich um das Kloster durchaus verdient gemacht. Der Bauerssohn bewies ein nicht ganz überraschendes Talent für die Arbeit in den Klostergärten und man kommt bei dem Versuch sein Wirken zu beschreiben kaum umhin zu betonen, dass seine Vorliebe für süße und wohlschmeckende Alkoholika sich in der kleinen klostereigenen Likörmanufaktur zu nie erahnter produktiver Kraft aufschwang.
Trotz der durchaus erquickenden Arbeit im Kloster zog es den deutlich reiferen, obschon immer noch jungen, Mann nach einigen Jahren doch wieder in die Ferne. Diesmal ausgestattet mit einer Funktion und dem erstarkten Glauben an den Wert des Götterdienstes, war es deutlich leichter und angenehmer ohne genaues Ziel durchs Land zu ziehen. Wenig ist von seinen Taten zu berichten, doch dem einfachen Priester eignet es im Kleinen die größten Wirkungen zu erzielen und so ließ sich jeder Tag mit neuem Tatendrang und erfrischter Neugier begehen. Was ihn neben seinem Tatendrang auf seinem Weg durch alle Provinzen begleitete war ein Wort: Renascân. Vielerorts war es zu hören, teils kritisch, teils wohlwollend und hoffnungsvoll. Die Rede vom „Geist der Einigkeit“ war nicht selten mit diesen Erzählungen verbunden und so trieb es den erkundungslustigen Priester, als ihn eines Tages nach Rokono verschlagen hatte, bald weiter auf ein Schiff Richtung Festland.