Reinmar

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Reinmar ist ein Schwertmeister aus Lorenien, den es nach Renascân verschlagen hat.

Reinmar ist ein Mann mit außergewöhnlichem Stolz. Sein Stolz ist dabei ebenso persönlicher, wie national-lorenischer Natur. Ein Blick in den Stammbaum mag dem verständigen Betrachter nach einigen Nachforschungen durchaus verraten, wie ein derart einfacher Mann ein dermaßen unangemessenes Maß an Stolz entwickeln kann.

Die Familie, der dieser junge Mann von hagerem Wuchs entstammt war nämlich nicht immer ganz so „einfach“ wie sie es heute offenkundig ist. Eine lange Reihe von Ahnen bekleidete Posten, die deutlich über dem einfachen Bürger anzusiedeln sind, wobei die Verantwortlichkeiten auffallend häufig im militärischen Bereich lagen. Über die Umstände des Falls der Familie wahrt man seit je her Schweigen. Sie wären auch kaum wichtig genug gewesen, um je niedergeschrieben zu werden. Tatsächlich begab es sich ungefähr 120 Jahre vor Ende des großen Krieges, dass das damalige Familienoberhaupt mit dem Oberbefehl einiger Truppenteile in unmittelbarer Nähe der lorenisch-tempturischen Grenze betraut wurde. Trotz allen Lobs auf die lorenischen Frauen muss es besagtem Urahnen ausgerechnet eine Tempturierin besonders angetan haben. Die Fünfe wissen, ob nun die langen Monate unter einem Haufen Männer oder doch der, sonst vehement bestrittene, Liebreiz tempturischer Frauen für die kommenden folgenschweren Ereignisse Verantwortlich waren. Immer häufiger verließ der junge Befehlshaber auf geheimen Pfaden das Lager.

Nach mehreren Monden aber erreichte ihn unversehens die Nachricht seiner Versetzung. Schweren Herzens musste die Pflicht erfüllt werden und das heimliche Paar sollte sich nie wieder sehen. Viele Monde später trat erneut ein Bote mit einem kurzen Schreiben an den jungen Offizier heran; einem Schreiben, welches einer ganzen Familie Schicksal besiegeln sollte. Die Nachricht war knapp, doch unmissverständlich. Reinmars Urahn war ein Sohn geboren worden. Ein Sohn, der drohte Opfer dieser schweren Tage des Mangels und der Entbehrungen zu werden. Der nötige Entschluss war bald gefasst: Das Kind musste durchgebracht werden; das war Ehrensache. Darauf kam es wie es kommen musste: Der Sohn wurde nach Lorenien geholt und unter fadenscheinigen Gründen in die Familie aufgenommen, Gerüchte kamen auf, die Obrigkeit nahm die Gerüchte zur Kenntnis und bald schon wusste jeder um den Bastard, den diese angesehene Familie da nun in ihre Reihen aufgenommen hatte. Darauf wurden verteilte Posten bald nichtmehr verlängert oder gleich aberkannt und nach weniger als 12 Monden stand die Frage im Raum wie man sich ernähren sollte, hatte man sich doch noch nie großer Rücklagen rühmen können. Um die Geschichte kurz zu machen: das ruinierte Ansehen zwang zu einem Leben auf Wanderschaft, man verlegte sich vom Militär- auf das Fechtwesen und verdingte sich als Lohnkämpfer.

In eben diese Verhältnisse wurde Reinmar geboren. Die Geschichten seines Vaters schufen ein Bewusstsein für vergangenen Familienruhm und Verdienste um das Land. Die Realität verlangte ein permanentes Verbessern der eigenen Fähigkeiten, nur um das nötigste zum Leben zu haben. Letztlich mündeten Strebsamkeit und Geschick für den jungen Reinmar in einer Zeitweiligen Festanstellung in Rokono, wo dieser Tage zumindest eine gewisse Nachfrage nach Duellfechtern für die immer noch praktizierten Gerichtskämpfe bestand. Der so in seinen Bestrebungen bekräftigte Reinmar beschloss bald den alten Stand seiner Familie wiederherzustellen. Der Ort, an dem er die Erfüllung seiner Bestimmung greifbar sah: Renascân.

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