Morrigân (Stadt)
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Die Stadt Morrigân
Die Stadt Morrigân befindet sich am südwestlichen Fuß der Düsterpfeiler. Sie ist nicht nur die unbestritten größte Stadt ganz Magoniens, sondern gleichzeitig das Zentrum verschiedener Gebietschaften, nämlich von der Provinz Tempturien, von der Präfektur Morrigân sowie von der Doppelvogtei Morrigân und Agash-Khor. Der Sitz des Tempestarius ist jedoch nicht Morrigân, sondern die Festung Agash-Khor, die sich in mittelbarer Nähe der Stadt befindet. Gleichwohl besitzt der Tempestarius natürlich auch eine Stadtresidenz.
Die Tatze
Die Stadtgarde von Morrigân. Zum Lob der Herrin Laya und zum Schutze der Stadt Morrigân wurde einst die Vereinigung der Tatze gegründet. Andere mögen sie auch einfach Stadtgarde nennen. Neben den Farben der Stadt tragen sie eine große Bärentatze auf dem linken Schoß des Wappenrockes. Die Offiziere sind gekennzeichnet durch eine gelbe oder weiße Kordel, die von einer metallenen Pranke an der Schulter gehalten wird. Als große Waffe tragen sie innerhalb der Stadtmauern Streitkolben, die als Kopf eine unbewehrte Bärenpranke haben. Für den Einsatz außerhalb der Mauern gibt es die Version mit Krallen. Ein nicht geringer Anteil der Tatzen ist in Waisenhäusern aufgewachsen. Man sagt, dass innerhalb der Einheiten das Glücksspiel floriert.
Die Kufkensteiner Ochsen
Im Rahmen des Friedens wachen taurische Gradisten des 3. Fähnleins "Ochsen von Kufkenstein" aus dem Kraj Frueven über die nordöstlichen Viertel. Die stämmigen Taurier sind für ihre Zech und Rauflust, sowie ihren Zank mit den "Tatzen" bekannt. Von einigen Ochen-Gardisten wurde schon gemunkelt dass sie bei allen hrayländischen, lorenischen, aber vor allem scorischen Gewerbetreibenden, einen deutlichen "Befriedungs & Sicherheitsobulus" einfordern, damit diese ungestört ihren Geschäften nachgehen müssen und keine Waren für "die Waisen in Kufgenstein" beschlagnahmt werden müssen.
Der goldene Zweig
Bereits zehn Jahre vor dem großen Frieden siedelte sich ein Lorenier mit dem Namen Giacomo Domenico in der Hauptstadt Termpturiens an. In seiner Begleitung waren einige hübsche, leichte Damen mit deren Hilfe der goldene Zweig schnell zu einem florierenden Geschäft wurde. Das Etablissement findet sich in der Oberstadt und konnte sich schnell eines guten Rufes rühmen. Nach dem Friedensschluss war Giacomo bemüht rasch Damen aus allen fünf Provinzen Magoniens in seinem Haus zu beschäftigen. So finden sich dort nun neben den eleganten Lorenierinnen auch raubeinige Scorierinnen , gewiefte Hryländerinnen, herrische Tempturierinnen, ebenso wie taurische Damen deren Haare so weich sein sollen wie Schafsfell. Unter den Herumtreibern und Abenteurern Magonies erzählt man sich, ein Besuch der Hauptsadt sei unvollständig, wenn man nicht mindestens eine Nacht im goldenen Zweig verbracht habe.
Der Layatempel das Kloster Bärentreu
Im Tempelbezirk der Hauptstadt erhebt sich ein verspieltes Gebäude, das aus festem Stein gebaut, aber mit feinem, weißen Marmor verkleidet ist. Die Säulen, die sich um das gesamte Gebäude erstrecken, tragen wunderbar verzierte Kapitelle, die den verschiedenen Künsten und Handwerken gewidmet sind, die man Laya zuschreibt.
Eine große Freitreppe führt in ein großzügiges, von Säulengängen umzogenes Atrium, in dessen Mitte ein Brunnen prangt, aus dem angeblich an hohen Feiertagen auch schon einmal Wein geflossen ist. Obstbäume und Blumenbeete, die in allen Farben der Natur leuchten, laden die Besucher ein, sich hier auf einigen Bänken niederzulassen und die Schönheit des Ortes und die Kunst der Gärtner zu genießen.
Die Haupthalle des Tempels ist vollkommen rund und von einer Kuppel gekrönt, die mit fantastischen Motiven ausgemalt ist. In der Mitte der Halle steht der Hauptaltar, bestehend aus der Statue einer wunderschönen Frau, die ein Kind in den Armen wiegt und zu deren Füßen eine Bärin ruht. Die Statue wurde aus feinstem Marmor gehauen und in ihren Details mit Blattgold und Edelsteinen verziert. Zu ihren Füßen legen die Gläubigen ihre Opfergaben ab. Bänke rund um den Altar, mit weichen Kissen belegt, bieten den Betenden Platz für ihre Andacht.
Direkt neben dem Tempel befindet sich das Kloster 'Bärentreu', ein altehrwürdiges Gebäude aus hellem Stein, dem man ansieht, dass es die Last der Jahrhunderte trägt. Hier leben zwanzig Schwestern und Brüder, die den Tempeldienst übernehmen und eine Armenspeisung betreiben, die von Veteranen und den Armen stetig frequentiert wird. Im Kloster liegen die Gebeine der seligen Äbtissin Jorinde, die in den Zeiten des Bürgerkriegs als junge Frau die Soldaten an den umkämpften Grenzen betreut und viele von ihnen vor dem Tod bewahrt haben soll und auch im späteren Leben stets als Wohltäterin der Versehrten und Verzweifelten bekannt war.
Der Friedhof von Morrigân
Auf einem sanft ansteigenden Hügel liegt, von uralten Eichen und Trauerweiden umkränzt, der Friedhof von Morrigân. Hier werden die Toten der Stadt beerdigt. Prachtvoll verzierte Vogelstäbe und marmorne Gedenktstätten von Helden und bekannten Bürgern wechseln sich ab mit kleinen, unscheinbaren Grabstätten, an denen der Zahn der Zeit bereits genagt hat. Es gibt für jeden der fünf Götter einen kleinen Schrein auf dem Friedhof, an dem die Menschen beten können und die von den Angehörigen der Kirchen betreut werden. Am Tag ist der Friedhof ein Ort der Einkehr und der Trauer, nachts jedoch weht der Hauch der Zerfalls über das Gras und hält die meisten Besucher fern.
Das Mausoleum der niemals versiegenden Tränen
In der östlichen Ecke der Friedhof, befindet sich in einem Kreis aus Eichen ein sehr altes Mausoleum. Die Überschrift auf dem Türsturz ist nur noch schwerlich zu lesen, doch wenn man sich anstrengt, kann man die Worte 'Der Liebe End ist stets der Tod' entziffern. Ein halbhohes Eisengitter gewährt den Blick ins Innere des Gebäudes, in dem sich die Vogelstäbe der Toten befindet.
Ein hochdekorierter Offizier aus Morrigân hatte die Grabstätte vor über zweihundert Jahren für seine geliebte Frau errichten lassen, als diese bei der Geburt ihres Kindes gemeinsam mit dem Neugeborenen starb. Am Tag nach Errichtung des Grabmals beging der Offizier dann Selbstmord im Grabmal seiner Frau und seines Sohnes.
Bei den männlichen Jugendlichen der Stadt ist es seit dieser Zeit üblich, über das Gitter zu klettern und eine Nacht in dem Grabmal zu verbringen, um ihren Angebeteten beweisen, wie weit sie bereit sind, für sie zu gehen. Deshalb ist auch öfters einmal ein Mitglied der Stadtwache in den Abendstunden auf dem Friedhof zu sehen, um nach dem Rechten zu sehen.
Und nicht selten hat man schon einen kreidebleichen Jüngling des Nachts über den Friedhof rennen sehen, so als sei jemand hinter ihm her...
Sommerliebs Traum
Augustus Sommerlieb war ein Akesterageweihter, der vor hundert Jahren in Morrigân lebte und sich um die Bildung des einfaches Volkes verdient machte. Schon als er ein junger Mann war, störte er sich daran, dass die meisten hart arbeitenden Menschen, die sich zwischen dem Geldverdienen und dem Lernen entscheiden mussten, doch meist das Geld und das Versorgen ihrer Familien wählten. Diese Kluft konnte Sommerlieb jedoch nicht mit dem Geld seines Ordens überbrücken - im Gegenteil, einige Kirchenoberen schienen ihm aus unerfindlichen Gründen sogar Steine in den Weg zu legen, wenn es darum ging, selbst den Ärmsten der Armen Wissen zu bringen.
Eines Nachts hatte Sommerlieb einen Traum und am nächsten Morgen sah man den kleinen, dürren Mann mit einer Schaufel und einem sehr entschlossenen Gesichtsaudruck durch die Stadt gehen. Viele, den ihn kannten und ihn für sein Wirken in der Stadt schätzen, schlossen sich ihm auf seinem Gang an, der ihn vor die Stadtmauern führte. Dort begann er, mit dem Spaten zu graben. Ein halber Tag verging und viel Schweiß floß, bis der Spaten auf Holz stieß. Mit Hilfe seiner Begleiter hob Sommerlieb eine große Kiste aus dem Boden und als er sie öffnete, fand er einen unglaublichen Schatz.
Die Geschichte breitete sich sofort wie ein Lauffeuer ist der Stadt aus und drang sogar an die Ohren des viel beschäftigten Tempestarius, der über den verbissenen Priester lächelte und verfügte, Sommerlieb möge das Geld behalten, da es ja auf dem Grund der Stadt und nicht der Akesteratempels gefunden worden war. Zähneknirschend beugten sich die Ordensoberen und Sommerlieb durfte in der Nähe des Akesteratempels eine Schule errichten, die Stipendien an besonders begabte Schüler vergab, die sich normalerweise ein Studium niemals hätten leisten können.
Noch heute bildet die "Hohen Akedemie des Wissens der Herrin Akestera" zahlreiche hervorragende Denker aus. Im Volksmund jedoch nennt man die Schule noch immer "Sommerliebs Traum".
Die Handwerkerviertel
Die Unterstadt schmiegt sich wie ein Pelzkragen um einen Damenhals an die wesentlich älteren und prestigeträchtigeren Gebäude und Wälle der Oberstadt. Während in der Oberstadt Tempel und Klöster, Adel und gutsituierte Bürger ihre Heimat gefunden haben, befinden sich die zahlreichen Handwerksbetriebe von Morrigân in Unterstadt.
Handwerker aller Art - Steinmetze und Baumeister, Dachdecker und Zimmermänner, Goldschmiede und Glaser, Weber und Böttcher, Radmacher und Kandelgießer, Schmiede und Buchbinder, Seidensticker und Münzpräger, Schuhmacher und Töpfer, Wagner und Seiler finden im Handwerkerviertel ihre Kundschaft.
Während Färbereien, Gerbereien und Seifensiedereien naturgemäß ein wenig abgeschottet liegen, da gerade an heißen Tagen ein unglaublicher 'Duft' von ihnen ausgeht, befinden sich die Meiereien und Käsereien nahe eines großen Felsens, in dessen Tiefe sich einige Höhlen befinden. Dort lagern die regionalen Käsespezialitäten ein, die landesweit reißenden Absatz finden.
Vor den Mauern der Stadt und dennoch zum Händlerviertel gehörig gehen die Kürnscher und Jäger, die Müller in ihren Wind- und Wassermühlen, die Fischer und Metzger ihrem Handwerk nach.
Eine Aura harter Arbeit und bescheidenen Wohlstands umgibt das Viertel mit seinen kleinen, akkuraten Häuschen mit den weiß getünchten Wänden und den dunklen Fachwerkbalken. Auch einige gut gehende Gastwirtschaften sind im Handwerkerviertel zu finden, unter ihnen das 'Gasthaus zum goldenen Lamm', in dem der Gastwirt Morten Laversand einen über Morrigân hinaus bekannten scharfen Lammeintopf anbietet, dem man nachsagt, dass er an hohen Festtagen selbst dem Tempestarius aufgetischt wird.
Das Dämmerviertel
Nahe der äußeren Stadtmauer liegt das Dämmerviertel, das seinen Namen von den vielen windschiefen, alten Häusern hat, die die schmutzigen Gassen verschatten und selten das Sonnenlicht durchlassen. Neben den zahlreichen Armen, die hier hausen und tagsüber in die besseren Stadtteile drängen, um dort betteln zu gehen, haben sich hier auch die Berufsklassen niedergelassen, die keinen sonderlich guten Ruf haben. Hier findet man die Abdecker und Totengräber, die Henker, Huren und Badehäuser. Auf dem Marktplatz des Dämmerviertels werden nur Waren minderer Qualität angeboten und wenn die Qualität doch stimmen sollte, dann kann man davon ausgehen, dass es Hehlerware ist.
Das Dämmerviertel wird von der Stadtwache regelmäßig kontrolliert und auch einige Vertreter der Kirche haben es sich zur Aufgabe gemacht, ein Auge auf das Viertel zu haben. Es gibt einige Armenküche und ein Hospital, in dem die Kranken kostenlos betreut werden. Dieses trägt den abschätzigen Namen 'Hintertür', da die meisten Kranken eh damit rechnen, bald mit dem Füßen voran aus der Hintertür getragen zu werden.
Der Zwergenturm
Im Jahres des Friedensschlusses, der den jahrhundertelangen Bruderkrieg beendete, kam eine Gruppe von zehn Zwergen unter der Führung des Zwergenalchemisten Kaltosch Grummhub nach Morrigân. Sie blieben einige Tage in der Stadt, sprachen im Handwerkerviertel mit dem ein oder anderen Menschen und schließlich verließen sie mit hoch bepackten Maultieren die Stadt gen Norden. Doch wer dachte, die Zwerge würden weiterziehen, hatte sich geirrt.
Drei Meilen vor den Stadtmauern, dort wo die hügelige Landschaft in schroffes Gebirge überging, stand ein seit Jahren verlassener Turm. Die Zwerge zogen dort ein und brachten das alte Gemäuer auf Vordermann. Der Turm, der schnell 'Zwergenturm' genannt wurde, bekam ein neues Obergeschoss, ein schindelbedecktes Dach und zwei neue Nebengebäude, alle so angelegt, dass ein Außenstehender nicht sehen konnte, was hinter den Mauern der Zwergenenklave vor sich ging.
An klaren Tagen kann man noch heute über dem Zwergenturm hin und wieder seltsam gefärbten Rauch aufsteigen sehen und manchmal ist auch ein leichtes Rumpeln im Erdboden zu vernehmen, wenn man sich in der Nähe des Turms befindet. Die Städter meiden jedoch den Ort, weil gerüchtehalber Neugierige, die versucht hatten, das Geheimnis der Zwerge zu lüften, sehr unfreundlich von dort vertrieben wurden.
Der Liederbrunnen am Lindenplatz
Auf halbem Weg zwischen Ober- und Unterstadt öffnet sich eine der vielen Straßen, die die beiden Stadtteilen verbinden, in einen annährend runden Platz, in dessen Mitte eine stattliche Linde steht, die im Sommer dankbar angenommenen Schatten wirft. Neben der Linde steht der sogenannte Liederbrunnen, den einer der bedeutendsten Dichter Morrigâns, Miridon Tarling, zur Feier des Kriegsendes gestiftet hat. Die Statue, um die herum das Wasser im Brunnen fällt, stellt einen Jüngling dar, der flötenspielend auf einem Hügel steht.
Einmal in der Woche treffen sich bei gutem Wetter die Dichter und Musiker der Stadt am Brunnen, um sich dem Publikum zu präsentieren und miteinander um Geld und die Gunst des jeweils anderen Geschlechts zu buhlen. An diesen Tagen ist der Lindenplatz ein beliebter Treffpunkt für Liebespaare, die die Gelegenheit nutzen, sich kleine Nachrichten zuzustecken oder einfach nur auf den Bänken unter der Linde zu sitzen und ihre Zweisamkeit zu genießen.
Miridon Tarling
Der Dichter Miridon Tarling ist einer der bekanntesten Dichter Tempturiens, der für seine epischen Kriegs- und Liebesgedichte bekannt ist. Als Sproß einer einflussreichen morrigânischen Bürgerfamilie mit genügend Geld im Hintergrund widmete er sich bereits früh in seinem Leben den musischen Künsten und versuchte sich erst als Musiker, bevor er erkannte, dass seine Dichtung mehr Erfolg haben würde. Nach seinem Durchbruch in seinem zwanzigsten Lebensjahr, als man ihn auf Händen um den Liederbrunnen trug, breiteten sich seine Werke sehr schnell über die gesamte Provinz aus. Inzwischen ist er hochbetagt, aber weiterhin schreibwütig. Kein Monat vergeht, in dem nicht ein neues Werk von ihm erscheint.
Sein bekanntestes Gedicht trägt den Titel 'Abendrot‘ und beschreibt den Abend einer großen Schlacht. Ein Auszug:
Aus blutbeschimmert Wolkentürmen schob der Abend sich heran Wildes Wüten fand ein Ende, Stille schlug uns in den Bann Und ein Wispern, Beten, Flehen, hob sich in das Abendrot Götter, nehmt, was Euch befohlen, Euer sind wir, nun im Tod.
Die Bürgerspiele zu Morrigân
Wie in einigen anderen großen Städten Tempturiens auch erfreuen sich in Morrigân die sogenannten Bürgerspiele großer Beliebtheit. An mehreren Festtagen im Jahr gibt es in der Hauptstadt Laienaufführungen, die vom Klerus und einflussreichen Bürgern erarbeitet und durchgeführt werden. Oft finden diese Spiele im Layatempel statt, aber auch Marktplätze sind im Sommer beliebte Spielplätze.
Dargestellt werden Szenen aus dem Leben von Berühmtheiten, wichtige Schlachten, dramatische, aber keusche Liebesgeschichten und das Wirken der bekanntesten Wohltäter in Namen von Kirche und Obrigkeit. Diese Aufführungen überschreiten niemals die Grenzen des Anstands und lassen höchstens in feinem Humor die ein oder andere Kritik laut werden, aber niemals auf eine Art und Weise, die ernste Folgen nach sich ziehen könnte.
Ganz anders sehen die Bürgerspiele im einfachen Volk aus. Hier gibt es auch Schauspieler, die sich ihren Lebensunterhalt mit der Aufführung von selbstgeschriebenen Stücken verdienen. Mit ihren Wagen, die mit bunten Requsiten vollgepfropft sind, ziehen sie durch das Land, um ein zahlendes Publikum zu finden. Ihre Stück sind zotig, voller unverhohlener Kritik an den Lebensumständen des Volks und Häme, die sich über die Obrigkeit ergießt. Und nicht selten musste die ien oder andere Schauspielgruppe die Stadt Hals über Kopf verlassen, weil es der Garde zu bunt wurde.
Spezialitäten von Morrigân
Es gibt in der Hauptstadt von Tempturien zahlreiche regionale Spezialitäten, die in der gesamten Provinz bekannt und beliebt sind.
Da gibt es den scharfen Lammeintopf nach Laversander Art, der von dem Gastwirt Morten Laversand in den Jahren des Friedensschlusses erfunden wurde und der in vielen Regionen nachgekocht wird - die geheimen Zutaten, die den Eintopf seines Erfinders jedoch so einzigartig machen, hat noch niemals jemand herausgefunden.
Aus den unter der Stadt liegenden Höhlen von Morrigân stammen die beiden Käsesorten 'Morrigâner Höhlenkäse' und 'Morrigâner Höhlenschimmel'. Während der Höhlenkäse für sein kräftiges Aroma bekannt ist, ist der Höhlenschimmel ein zart schmelzender, sanfter Weichkäse, zu dem ein guter Wein nicht fehlen darf.
Auch auf die Herstellung von Bier versteht man sich in Morrigân. Zahlreiche Brauer haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Beste aus dem Hopfen zu holen. Es gibt vor allem leichte, helle Biere, von denen böse Zungen jedoch behaupten, dass diese den Hopfen nur von Weitem gesehen haben.
Im Handwerkerviertel versuchen sich zwei konkurrierende Familien bei der Herstellung der leckersten und klebrigsten Süßigkeiten zu übertrumpfen. Die Familie Honigmund wird ihrem Namen gerecht und hat sich darauf spezialisiert, Honigkuchen und Honiggebäck herzustellen, das den Mund minutenlang verkleben und Lust auf mehr machen. Die Familie Rabermann versteht sich auf die Herstellung von Zuckerwerk, Bonbons, Karamellen und Zuckerstangen. In den letzten Jahren haben sie eine kleine, exklusive Reihe von Pralinen entwickeln, in der teure Schokolade und regionale Produkte zu kleinen Kunstwerken verarbeitet werden.
Die vor hunderten Jahren angelegten Fischteiche in der doch eher wasserarmen Gebirgsregion bringen eine Reihen von Fischen zutage, unter anderem fette, schmackhafte Karpfen und Aale. Die morrigân'sche Aalpastete ist daher eine weitere schmackhafte Leckerei, für die die reicheren Familien gerne Geld ausgeben. Wesentlich günstigere Versionen dieser Pasteten sind auch in der Unterstadt erhältlich - aber ob da immer Aal drin ist, kann niemand sagen.