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MAGONIEN 4 - Wölfe vor Renascân
 
Ein schlachtenorientiertes Abenteuer-Con


Wann?   11. - 14. Juni 2020
Wo?   Utopion-Gelände, 66450 Bexbach

Banner Text  Frühling im Jahre 420 n.Dj, das offene Meer...

Einen Tag Seereise von Renascân entfernt trieben das Gerippe eines Handelsbootes, Teile von dessen Ladung und Mannschaft leblos im Meer. Nur ein junger Bursche, vielleicht zehn Sommer alt, war noch am Leben und saß tropfnass und vor Zorn und Kälte bebend, auf den Planken des schnellen schmalen Schiffes. Immer wieder musste er an die letzten Augenblicke denken, als das schmale Boot aus dem Nichts kam. Es segelte so schnell heran, dass - noch ehe die Mannschaft des Handelsschiffes erkannte, welche Gefahr auf sie zuhielt - es schon zu spät war. Das schmale Boot mit dem Tierkopf am Bug ging längs und hatte den Tod in Form von wilden Kriegern auf das Handelsschiff gespuckt. 

Ich frage dich nochmal,“ wiederholt der Kapitän des Kriegsbootes, „welches Ziel hat dein Kapitän angesteuert?“ „Renascân Herr“, antwortete der Bursche wahrheitsgetreu, nachdem er aus seinen alptraumhaften Gedanken gerissen wurde.Und wie weit ist das? Ist es befestigt? Gibt es dort Krieger?“ Der Junge, schon mehrfach zuvor in Renascân gewesen antwortete, doch schien dem Kapitän die Antwort entweder nicht zu gefallen oder er stellte deren Richtigkeit in Frage, denn er zog seine Augen übellaunig zusammen.

Wenn das alles stimmt was du da sagst Junge, dann sollte doch längst ein Wachboot aus Renascân aufgetaucht sein.“ „Ich verstehe das auch nicht Herr, vor einem Jahr wimmelte es hier von Schiffen, Händler, Fischer und Matrosen der Garde hatten hier ihre Schiffe im Wasser.“ „Und warum seid ihr das einzige mickrige Schiff weit und breit? Man hat uns hier reiche Beute und gute Kämpfe versprochen, also lüge mich nicht länger an Junge, sonnst war es das für dich.“ Letzteres sagt der Krieger im ruhigen Ton, was die Worte noch unheimlicher erscheinen und keinen Zweifel an deren Richtigkeit zuließ. „Vielleicht ist etwas in Renascân passiert?“ Der Junge griff geistig nach jedem Strohhalm den er zu fassen bekam, denn sterben wollte er nicht, nicht hier und nicht ehe er seiner Mutter einen letzten Kuss geben konnte. „Tja dann werden wir doch mal nachsehen müssen.“ Der Kriegsherr wandte sich zu einem Männern. „Sperrt den Jungen weg und setzt die Segel.“

Banner Text  Das Hinterland von Renascân, wenige Tage später...

Die beiden Späher folgten der Richtung aus der sie die schwarze Rauchsäule hatten aufsteigen sehen. Sie waren schon auf dem Rückweg nach Renascân als sie den Brandt in der Ferne bemerkten. „Was meinst du, ist das der Apfelhof unten an der Küste?“ die Frage war unnötig, denn zum einen kannten er und seine Kameradin die Gegend nur zu genau, und zum anderen gab es nichts anderes in mehreren Meilen Umkreis. „Nein das sind meine Socken die ich dort hinten zum trocknen aufgehängt hab.“ entgegnet die Späherin trocken. „Halt die Klappe und lauf, vielleicht braucht dort jemand unsere Hilfe.

Sie rannten beide durch die Obsthaine auf den brennenden Hof zu, doch konnten sie weder Bewegung noch Rufe ausmachen, was bedeutete, dass es entweder keiner raus geschafft hatte oder die Leute das Löschen aufgegeben hatten. Noch näher am Geschehen waren endlich Details zu erkennen, von den Gebäuden schienen keines in Vollbrand zu stehen, die Dächer waren noch intakt und hinter keinen der Fenster zeichnete sich Feuerschein ab. „Irgendetwas stimmt da nicht.“ Die Späher hechteten hinter eine der Steinmauern, die das Gehöft umgaben und suchten angestrengt nach dem Ursprung des Rauches. „Der Rauch scheint aus dem Hof zwischen dem Wohn- und Stallgebäude zu kommen. Lass uns vorsichtig nachschauen.“Beide spannten ihre Bögen und machten sich auf den Weg zu Hauswand. Sie hielten zehn Schritt Abstand zueinander, sodass sie sich gegenseitig im Auge behalten konnten. Die Späherin schlich zur westlichen Häuserecke, ihr Partner zur östlichen. Beide spähten vorsichtig um die Ecken. Die Späherin konnte von ihrem Punkt aus den Ursprung des Rauches nicht sehen, er musste von der größeren Hecke vor ihr verdeckt sein, jedoch hörte sie eindeutig das Rauschen eines großen Feuers. Also legte sie sich auf den Bauch und robbte leise zu dem dichten Grün vor ihr. Dort angekommen schob sie sich vorsichtig unter den Busch und kroch im Schutze der Äste und Blätter nach vorne

Im ersten Moment glaubte sie nicht was sie sah. Vor ihr loderte ein riesiges Feuer. Das Brennholz war von jemanden aufgestapelt worden, denn es bestand sowohl aus Holzscheiten, als auch aus Türen, Fensterläden und Möbeln.In der Mitte des Feuers stand ein Baum ungefähre sechs Schritt hoch. Das Brennholz musste um ihn herum aufgestapelt und angezündet worden sein, sodass sogar die Krone des Baumes in Flammen stand. Rauch erfüllte den ganzen Platz und erschwerte die Sicht, er ließ nur grobe Züge erkennen. Erschreckend nahm sie die zwei gekrümmten und schwarzen Körper war, die in vier Schritt Höhe an den Baum genagelt worden waren. Es waren zwei Männer, was man an der Statur der Körper erkennen konnte, jedoch hatten sie merkwürdig geformte Kopfe auf ihren Schulter. Der Späherin wurde der Mund unnatürlich trocken, als sie angespannt versuchte die Szenerie zu entschlüsseln, bis ein Windhauch den Rauch etwas zur Seite wehte und einen freien Blick erlaubte.Voller Grauen erkannte Sie, was die merkwürdigen Köpfe tatsächlich darstellten. Die Männer waren geköpft worden und an statt ihrer eigenen Köpfe wurden zwei Ziegenschädel auf die Körper gesetzt, deren Mäuler grotesk offen standen. Der Anblick war so grauenhaft, dass sich die Atmung der Späherin stark beschleunigte und ihr Herzschlag so laut in ihren Ohren hallte, dass sie glaubte, man müsse ihn bis Renascân hören. Sie war regelrecht paralysiert und nahm die Bewegung im Schatten des Scheuneninneren erst viel zu spät wahr.

Ihr Kamerad der an einem anderen Punkt des Wohngebäudes mit bleichem Gesicht ebenfalls die Szene überblickte, war bei weitem nicht so gut versteckt wie sie selbst und gut von der Scheune aus sichtbar. Gerade noch lenkte ein von Metall reflektierter Feuerschein die Aufmerksamkeit der Späherin auf die Scheine, als ein Pfeil direkt auf ihren Kameraden zuschnellte und diesen mit einem Treffer ins Bein zu Boden schickte. Sie widerstand dem Drang aufzuspringen und dem Kameraden zu Hilfe zu eilen, denn dann würde sie über freie Fläche in der Schussbahn des Schützen gute zehn Schritt zurücklegen müssen. Genug Zeit für einen geübten Schützen zwei Pfeile in ihre Richtung zu feuern. Also schaute sie mit an, wie sich sechs Männer, Krieger allesamt, gut an ihrer Bewaffnung und Rüstung zu erkennen, aus dem Schatten der Scheune lösten und ins Freie traten. Aus anderen Verstecken erhoben sich weitere Krieger, sodass nun fast eineinhalb Dutzend auf dem Platz standen und alle in Richtung ihres Kameraden blickten. Zwei der Fremden gingen auf den am Boden liegenden Späher zu, griffen nach seiner wetterfesten und robusten Kleidung und zerrten ihn vor die Füße des mittig stehenden Mannes. Er war an seiner Kleidung klar als der Anführer zu erkennen. Er sagte etwas zu dem Mann neben sich, der merkwürdigen Federschmuck, einen auffälligen Stab und jede Menge Tierknochen an seinem Körper trug. Der Mann, so etwas wie ein Priester, schüttelte ein paar Federn über dem verwundeten Späher und tänzelte fast um ihn herum, Wieder an seinem Platz angekommen nickte er dem Anführer zu.

Wer bist du?“ war mit lauter und sonoren Stimme zu hören. „Woher kommst du und warum bist du bewaffnet weigerst dich aber zu kämpfen?“ „Weil ihr euch versteckt und anscheinend die Hosen vor mir voll hattet.“ Die Erwiderung kostete dem verwundeten viel Kraft, was man an seinen zusammengepressten Lippen erkennen konnte. Der Anführer grunzte amüsiert ehe ein Schmerzensschrei des Spähers das rauschen des Feuers übertönte. Einer der Krieger hatte sich mit seinem Fuß auf die Pfeilwunde gestellt und drehte diesen sadistisch hin und her. „Ich frage nochmal. Wer bist du und was machst du hier?“ Der Späher zuckte kurz mit dem Kopf zur Seite ehe er trotzig antwortete. „Ich bin Späher aus der magonischen Festlandpräfektur Renascân und Mitglied der hunderte Mann starken Garde, die, wenn sie euch in die Finger bekommt, mit Freuden zeigen wird, was wir mit Schlächtern unschuldiger Bauern machen.“Die Bauern waren ein Opfer an unsere Götter, sie hatten einen schnellen und guten Tod. Ihre Frauen und Kindern werden uns als Sklaven von großen Wert sein, jedoch nicht von so großem Wert wie das Geschenk, dass uns mit dem Tod ihrer Männer gemacht wurde.“ „Was für ein Geschenk meinst du, du stinkender Bastard.“ „Dich mein unhöflicher Freund du wirst uns alles erzählen was wir über deine Stadt und die Soldaten wissen müssen die sie verteidigen.

Die Späherin rannte so schnell sie konnte. Sie hatte alles mitangehört und musste tatenlos zusehen, wie die Männer ihren Kameraden runter zum Strand brachten. Sie folgte dem Tross, doch fand sie keine Möglichkeit ihren Freund zu helfen, ohne selbst in Gefahr zu geraten. Am Strand lag ein Boot auf dem sich bereits mehrere Leute befanden, unter ihnen auch die Frauen und Kinder der Bauersleute. Ihr Kamerad wurde auf das Boot verfrachtet ehe die Krieger es selbst bestiegen. Die setzten Segel und nahmen Kurs auf das offene Meer. Sie hatte sich in ihren schlimmsten Albträumen nicht vorstellen können, was sie heute mit ansehen musste und sie musste in Renascân Bericht erstatten, koste es was es wolle. Sie nahm den kürzesten Weg und immer wieder blitzte ein Detail des Bootes in ihren Erinnerungen auf, der geschnitzte Wolfskopf am Bug des Schiffes.

Die Wölfe waren nach Renascân gekommen.

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